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Filme und Theater zum Thema Autismus
Zahlreiche Filme wurden zu diesem Thema veröffentlicht.
Hier eine kleine Auswahl, die laufend ergänzt wird. Durchscrollen
lohnt sich immer wieder.
Kennen Sie sehenswerte Filme mit passenden Inhalten?
Dann senden Sie uns gern eine Email. Eine kurze inhaltliche Beschreibung
wäre schön. Klick hier
 

Filmtitel
und Beschreibung
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Link
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Der YouTube Kanal von Lisa heißt "Girl from planet Aspie".
Sie erzählt locker aus ihrem Leben und besonderen Schwerpunkten
zum Thema Autismus. Sie hat in kurzer Zeit eine große Comunity
aufgebaut - sehr beeindruckend. Ein toller Weg, Inhalte jung und
kreativ zu transportieren.
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Ein neuer Videokanal
zur Information über Autismus. Frau Dr. Schirmer
ist eine renommierte Autorin und Dozentin zum Thema Autismus und
kann jedes Thema mit ihrer "Berliner Schnauze" herrlich
rüberbringen.
Die kurzen Videos sind mit einem klaren Thema überschrieben
und werden mit den Worten "Guten Tag meine Damen und Herren
- hier geht es um Autismus" eingeführt.
Ganz sicher: Das ist ein toller Kanal mit sehr guten und fundierten
Infos in knackigen und kurzen Beiträgen. Sehr empfehlenswert.
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Ein sehr origineller schwedischer Film.
Es geht um den 18 jährigen Asperger Simon, der zusammen mit
seinem Bruder und dessen Freundin auszieht. Nur sein Bruder versteht
ihn wirklich gut. Als die Freundin die WG verlässt, weil sie
es mit Simon nicht aushält, versucht Simon für seinen
Bruder eine neue Freundin zu finden. Strukturiert, mit Plan und
effektiver Befragungsstrategie macht er sich auf die Suche. Als
deutlich wird, dass seine Zieldefinition verkehrt ist, baut er seinen
Plan um und stößt dabei auf die eher chaotische Jennifer.
Gut gemachte - fast – Liebeskomödie, die durchaus fachlich
korrekt ist, wenn auch manchmal etwas überspitzt. #weltraum
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(K)ein
besonderes Bedürfnis
Warum drum herum reden?
Auch viele Autisten suchen eine feste Partnerschaft und sexuelle
Erfahrungen. So sind die beiden Freunde von Enea an die
Sache herangegangen und wollen ihn unterstützen, wie man das
unter Freunden eben so macht. Enea ist grundehrlich und offen, das
kommt bei der Partnerinnensuche aber nicht gut an: „Hast du
einen Freund?“ – „Ich würde Dich gern kennenlernen,
du bist hübsch“ - das funktioniert nicht.
Der italienische Film, deutsch synchronisiert, hat zahlreiche Preise
gewonnen. Es ist ein klassischer Roadmovie entstanden, der Enea
und seine beiden Freunde begleitet. Um die Grundlagen in sexueller
Erfahrung zu legen, werden italienische Prostituiert angesprochen.
Dann geht es nach Österreich in ein Bordell, bevor einem der
Freunde die Idee eines sozialen Projekts in Deutschland kommt. Das
war sicherlich die beste Wahl.
Im Film geht es nicht um Autismus, es geht um einen jungen Mann
mit einer Behinderung, der eine Beziehung und Erfahrungen sucht.
Und um eine echte Kumpelbeziehung. Das Ende will ich nicht vorweg
nehmen, nur soviel: Enea trifft eine tolle Entscheidung und zeigt
dabei viel Weißheit. #beduerfnis
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Theater:
Die Tanzstunde von Mark St. Germain (Deutsche Erstaufführung)
Große schauspielerische Leistung und beeindruckendes (Aufklärungs-)Theater
war in Celle zu erleben. Ever lebt im gleichen Haus wie Senga und
ist Professor an einer New Yorker Uni. Er erhält einen Preis
verliehen und auf der Gala muss er tanzen. Das will er sich von
Senga beibringen lassen, die Tänzerin ist, aber durch einen
Unfall ein zerstörtes Knie hat und vermutlich nie wieder tanzen
kann.
Ever ist Asperger Autist und bietet das gesamte Repertoire an Verhaltensweisen
auf. Das macht Thomas Wenzel alias Ever absolut einzigartig und
mit großem Engagement. Die erste Tanzstunde endet nach 15
Minuten, aber eine Annäherung beginnt. Das spielen die beiden
Schauspieler sehr beeindruckend. Zu diesem gelungenen Theaterstück
trägt nicht nur die erstklassige Leistung der beiden Schauspieler
bei, sondern auch das Theater: 40 Plätze gibt es im Malersaal
des Celler Theaters. Wenn man in der ersten Reihe die Beine ausstreckt,
stolpern die Schauspieler.
Sehr empfehlenswertes Theaterstück und auch fachlich absolut
sicher. Manchmal etwas überzogen in der Darstellung, aber dafür
ist es Theater. Super.#tanzstunde
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Life
animated
Homevideo macht es möglich: Owen, der Protagonist des Films,
wird von seinen Eltern beim Aufwachsen gefilmt, später übernimmt
ein professionelles Kamerateam. Bis zu seinem 3. Lebensjahr ist
Owen ein Kind wie jedes andere, dann verschwindet er in seiner eigenen
Welt. Diagnose: Autismus. Der Schmerz und der Kampf der Eltern um
ihren Jungen sind herzerweichend. Jahrelang spricht er nicht. Dann
entdeckt der Vater zufällig, dass sich Owens Welt in Disney-Filmen
widerspiegelt und spricht durch eine Disney-Handpuppe mit ihm: Es
funktioniert. Langsam beginnt Owen wieder zu sprechen. Später
gründet er eine Disney-Fangruppe in seiner Förderschule
und lernt durch sein Spezialinteresse viele Menschen kennen und
erlebt viel Wertschätzung.
Der Film wird immer wieder mit Ausschnitten aus Disneyfilmen und
eigenen Zeichnungen illustriert – ganz toll und künstlerisch
gemacht. Er beschreibt Owens Leben bis zu seinem Auszug von Zuhause.
Ein sehr eindrücklicher Film, der auf dem Bundeskongress von
autismus Deutschland in einer Preview gezeigt wurde. Original mit
deutschen Untertiteln. Oscar-nominiert als bester Dokumentarfilm
2017.#lifeanimated
Auf der Homepage kostenloses
Material für den Schulunterricht!
Das
Buch (englisch). Der Film zum streamen
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The Accountant
- Thriller mit Ben Affleck
Gehört eine Rezension
zu diesem Film hierher? Ach, warum nicht. Ein echter Thriller, in
dem Ben Affleck den gewissenlosen Buchalter aller bösen Buben
spielt. Aber „gewissenlos“? Nein, wenn es nicht nach
seinem Moralkodex geht, kann er sehr sauer werden – und als
Asperger Autist auch sehr konsequent.
Alle klassischen Autismus-Klischees werden bedient. Super Zahlenverständnis,
schwierige soziale Kontakte, kaum Empathie (bis er auf die Richtige
trifft – eine Liebesgeschichte bleibt uns aber im Wesentlichen
erspart), repetitive Verhaltensmuster in der Kindheit und ein Puzzle
löst er nur anhand der Puzzleteileformen – das Bild spielt
keine Rolle. Aber autismusfachlich betrachtet muss man anerkennen:
Es werden durchaus Fachbegriffe richtig eingesetzt und
auch wenn die Story natürlich überzeichnet ist, hat sie
doch so manches Augenzwinkern an guten Stellen parat.
Es wird viel geballert, echter Actionthriller eben, aber die Geschichte
ist nicht flach und hat zahlreiche, wie ich finde durchaus spannende
und plausible Wendungen.
Dieses „Autismus als Superpower“ ist insgesamt natürlich
Unsinn und führt im Prinzip zur gleichen falsche Vorstellung
wie „Rain Man“, aber es macht das Autismus-Spektrum
der breiten Masse zumindest etwas bekannter. Und wenn man als Autist
dann sagen kann „Als Arbeitnehmer bin ich nicht wie Ben Affleck,
aber sehr loyal, zuverlässig, lüge nicht und bin pünktlich“,
hat man ein erstes Smalltalk-Thema schon gefunden.
#accountant
Trailer
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Birnenkuchen
mit Lavendel, franz. Spielfilm
Ein französischer
Film, bei dem ein Asperger-Autist einer der Protagonisten ist, könnte
ein guter Film werden. Seit „Ziemlich beste Freunde“
haben die französischen Filme zu Recht wieder etwas mehr Aufmerksamkeit
erhalten. Da sich der Umgang mit Autismus in Frankreich stark von
unserem unterscheidet und noch intensiv auf unsinnige Psychoanalyse
gesetzt wird (obwohl – hier sei Hirschhausen zitiert –
„auch sieben Jahre Psychoanalyse aus einem Pinguin keine Giraffe
machen“), konnte die filmische Umsetzung mit Spannung erwartet
werden.
Aber erst einmal zum Film: Eine schöne Idee (Autist stolpert
in das Leben einer Familie, bestehend aus zwei Kindern und einer
Frau, hinein) in einer wunderschönen Landschaft mit vielen
spannenden Charakteren. Es ist eine Liebesgeschichte mit einigen
kuriosen Wendungen, die sehr unterhaltend ist.
Und der Autist? Er hat alle klassischen Eigenschaften, die man Asperger-Autisten
zuschreiben würde. Er sortiert gern, kennt alle Bücher
und deren Standort in einem Buchgeschäft, bekommt einen Overload
bei zu viel Lärm und gibt auch einen talentierten Computerhacker
ab, wenn es der guten Sache dient. Einen solchen Autisten wird man
mit diesen Kombinationen nur schwer finden, aber alles ist entspannt
und nicht überzogen dargestellt. Es entsteht das Bild eines
liebeswerten, wenn auch etwas verschrobenen Menschen, der niemandem
etwas Böses will, der ehrlich ist und mit seiner Intelligenz
unarrogant unterstützt und durchaus witzig sein kann.
Der kurze filmische Einblick in die französische Psychiatrie
zeigt dabei sehr deutlich die Untauglichkeit des Systems und wird
sehr schön in der Wahrnehmung des Autisten dargestellt.
Fazit: Ein schöner Film, der durchaus einen
sinnvollen, wenn auch stilistisch etwas überzogenen Einblick
in die Welt eines Autisten bietet. #birnen
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Eine junge
Frau portraitiert in diesem Film ihren autistischen Bruder. Sehr schöne
Idee und sehr gelungen. Publikumspreis Familiale 2016. #GeschichtevomLeben |
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Richtig
autistisch - Ein Film über eine Familie im Autismus-Spektrum
In einer sechsköpfigen Familie haben vier Menschen Autismus.
Was sich für Außenstehende wie eine mindestens mittlere
Katastrophe anhört, entpuppt sich als intakte Familie.
Nicht zuletzt, weil alle gelernt haben, dass sie viel miteinander
kommunizieren müssen, um miteinander auskommen zu können.
Auch die Form der Kommunikation kann sehr unterschiedlich sein und
geht vom Talker bis zum gesprochenen Wort. Ein faszinierender Einblick
in eine ganz normale Familie – obwohl es auf den ersten Blick
ganz anders sein sollte, so würde man vermuten. Tina Crimmann
sagte mal bei einer Begegnung: Autistisch werden wir nur von außen
wahrgenommen. Genau das kommt im Film gut heraus. Unaufgeregt wird
der Lebensalltag gezeigt, die Eltern berichten über ihre Empfindungen
und Herausforderungen. Die Kinder werden geliebt und nicht anders
behandelt, weil sie Autisten sind. Sie haben besondere Bedürfnisse,
werden aber nicht dressiert, um aus Ihnen Nichtautisten zu machen.
Ein sehr empfehlenswerter Film, der eine normale,
richtig autistische Familie zeigt.
Der Film ist zu bestellen beim Medienprojekt Wuppertal e.V. und kostet
30 €
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The big
short. Das Wort "Autismus" fällt im Film
kein einziges Mal: Es geht um die Wirtschaftskrise und einen genialen
Hegdefondmanager, der den kommenden Crash der Banken erkannte. Deshalb
ist es kein Film über Autismus. Der echte Hegdefondmanager,
dessen Geschichte dem Film zugrunde liegt, hat später erkannt,
dass er ein Asperger-Autist ist: Michael Burrys Sohn ist Asperger
und nach dessen Diagnose erkannte er sich selbst darin wieder (unter
"personal
life"). Schaut den Trailer
und ratet mal, wer er ist :-).
Im Filmstreifen wird Burry sehr exzentrisch dargestellt und vieles
lässt die Fachleute sofort an Asperger-Autismus denken. Insofern
ist der Film hier authentisch – und die Geschichte.
Nun sollte man sein Geld nicht dem nächsten Asperger-Autisten
in die Hände drücken, damit er damit spekuliert. Autisten
sind sehr unterschiedlich, man kann besondere Fähigkeiten nicht
bei jedem erwarten. Und auch die Affinität zum Börsenbereich
ist nicht selbstverständlich. Nur 15-30% der Autisten haben
einen besonderen Zugang zum IT-Bereich. Die Fähigkeiten, die
hier im Film beschrieben werden, sind aber durchaus möglich.
Burry hat sich hier einen Nischenarbeitsplatz aufgebaut, der genau
auf ihn passte. Im echten Leben muss jeder Autist eher lange danach
suchen. #short
Guter Film, in
Kürze auf DVD. War für 5 Oscars nominiert
und hat einen für "das beste adaptierte Drehbuch"
erhalten.
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Reportage 37 Grad: Kein
Smalltalk, keine Lügen. Leben mit Autismus. Über Marcello,
Peter Schmidt und Denise Linke. |
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Mal etwas anderes: Eine "Visual
Story" über Denise Linke, in der sie und ihr Autismus
interessant illustriert wird |
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Diagnose Mensch:
Einblicke in das Leben erwachsener Asperger-Autisten
Die
DVD des Medienprojekts Wuppertal e.V. umfasst fast 5 Stunden
Filmmaterial! Unterteilt in Hauptfilm und über dreieinhalb
Stunden Bonusmaterial. Der Hauptfilm beschreibt die Protagonisten
und deren Familien, soziale Umfelder und Arbeitswelten. Er gibt
einen umfassenden Einblick in deren Lebenswelten und wie das Leben
als meist spätdiagnostizierter Autist verlaufen kann. Die Assistenzhündin
einer Autistin (Ina Wilhelm), sowie die Umschulung
einer Kommissarin sind dabei besonders beeindruckende Geschichten.
Für Menschen, die sich schon länger mit erwachsenen Autisten
beschäftigen, ergibt sich aber nur wenig Neues.
Mich hat das Bonusmaterial noch mehr als der Hauptfilm angesprochen.
In „Typisch untypisch“ werden zwei Autisten vorgestellt.
Der eine ist Robin Schicha, dessen Buch „Außerirdische
Reportagen“
gerade veröffentlicht wurde. Beide Autisten werden in Ihrem
Alltag begleitet, Bedürfnisse und Umgang mit der Diagnose authentisch
und unaufgeregt dargestellt. Stephanie geht übrigens gern einkaufen!
Eher untypisch für Asperger, zeigt aber gut die Bandbreite
des Spektrums. Auf der zweiten DVD findet sich ein kompletter
Vortrag von Regine Winkelmann – sehr gut auch für
Fachleute. Ein Interview bieten Einblicke in die Arbeit eines ATZ
(hier: Rhein-Wupper) und es gibt Einschätzungen eines Psychologen.
Ein ganzes Leben mit Autismus wird sehr schön in dem fast einstündigen
Interview mit Dirk erzählt, der sehr genau und reflektiert
auf Stationen seines Lebens zurückblickt.
Insgesamt sein sehr gutes Werk, um einen Einblick in das Leben erwachsener
Asperger-Autisten zu erhalten. An vielen Stellen auch mit interessanten
Aspekten für Fachleute, die aber nicht Zielgruppe des Films
sind.
Der Film ist zu bestellen beim Medienprojekts
Wuppertal e.V. und kostet 30 €. #mensch
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Menschen mit Inselbegabungen. Autistische
Savants. Faszinierend. |
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BBC-Reportage: Leben mit autistischen Kindern
in den USA. Einblick in Schule und Alltag von autistischen Kindern
mit verschiedenen Ausprägungen des Autismus-Spektrum
BBC-Doku von Louis Theroux |
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Ben X ist ein beeindruckender
Film und keine leichte Kost. Die eingebauten Gamesequenzen sind sehr
beeindruckend, die Geschichte ergreifend bis schockierend –
umso gespannter war ich auf die Umsetzung als Theaterstück. Der
Raum schwarz, wenige weiße Flächen auf der Bühne verteilt.
Jonas Vietzke als Ben beginnt das Spiel, er stellt den Autisten perfekt
dar, hat sich ganz offensichtlich mit der Materie intensiv auseinandergesetzt.
Vietzke bleibt der einzige Schauspieler – es ist ein Einpersonenstück:
Was für eine Herausforderung an den Schauspieler! Denn er spielt
nicht nur den Autisten, sondern auch die Angreifer des Autisten, den
Lehrer, den Vater und auch die Mutter. Absolut beeindruckend, wie
er zwischen Ben und dem Angreifer Bens wechselt, zwei völlig
unterschiedlichen Charakteren. Er schreit, er schwitzt, er klagt und
ist dabei eins mit dem Bühnenbild. Denn die weißen Flächen
dienen der Projektion von Videos und müssen an der richtigen
Stelle stehen. Aber er interagiert auch mit den Videosequenzen. Beeindruckend,
wie er sich parallel mit der Videoprojektion die Maske vor das Gesicht
zieht, ohne die Projektion sehen zu können.
Ein grandioses Schauspiel. Nicht umsonst hat das Stück schon
so manche Preise als Film und auch als Theaterstück erhalten.
Während des Theaterspiels habe ich mir die Frage gestellt, ob
man den Film vorher gesehen haben sollte um das Stück besser
zu verstehen. Schwer einzuschätzen. Ich würde empfehlen:
Erst das Stück, dann den Film und dann ganz dringend noch mal
das Stück. Klasse.#benx |
Theaterstück

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Nun hat das Thema Autismus
auch das Theater erobert. Nachdem das Stück
2012 erfolgreich in England uraufgeführt wurde, gab es die Premiere
in Deutschland im September 2013. Ich habe es in Celle, Niedersachsen,
mit Maurizio Micksch in der Hauptrolle gesehen. Um es vorweg zu nehmen:
Die schauspielerische Leistung des Ensembles ist grandios. Dabei wird
mit dem Spielort „Halle 19“ keine leichte Bühne gewählt:
Die Zuschauer sitzen auf allen vier Seiten um die Spielfläche
herum und sind sehr dicht am Geschehen – manchmal auch mittendrin,
wenn die Schauspieler Treppen und Eingänge für ihre Szenen
nutzen. Dadurch kann die beeindruckende Spielkunst der Schauspieler
auch in Details der Mimik wahrgenommen werden.
Die Geschichte ist trotz – oder vielleicht wegen – des
übersichtlichen Bühnenbilds sehr gut in Szene gesetzt. Die
überdimensionierten Puzzlestücke verwandeln sich im Laufe
des Stücks zu Betten, Mauern, Geldautomaten, Tischen und ja,
zu Beginn auch zum Hund. Der ermordete Hund bildet den Rahmen der
Kriminalgeschichte, die auf eine Familientragödie hinausläuft.
Immer im Zentrum des Geschehens: Der Autismus von Christopher, der
wirklich beeindruckend und ohne Einschränkung lebensecht von
Micksch dargestellt wird. Faszinierend, wie auch auf kleine Nuancen
geachtet wird. So wie die Szenen am Bahnhof, bei denen das Lärm-
und Sprachgewirr, das auf den Autisten eintrommelt, toll dargestellt
wird (besonderen Dank an Josephine Raschke für den sprechenden
Geldautomaten, köstlich). Soviel Fachlichkeit im Stück hatte
ich nicht erwartet. Ergänzt werden die Erläuterungen zum
Autismus auf dem ausführlichen Flyer zum Stück. Auch das
alles andere als selbstverständlich und gelungen.
Die Spielfreude und ständige Konzentration - auch wenn sie selbst
keinen Sprechpart haben, aber am Rande der Bühne präsent
sind - bleibt dem Ensemble hoffentlich lange erhalten. Die Verwandlungskunst
in den unzähligen Rollen von Raschke, Wenzel, Kübler, Quintana
und Schibli war einzigartig.
Das Stück sei allen Theaterfans empfohlen – aber auch Fachleuten,
die mit Autisten arbeiten. Sie werden nicht enttäuscht. Ach…
und auch für Mathelehrer eine Freude. Als Christopher Boone tatsächlich
noch seine Prüfungsaufgaben nach dem Applaus erläutert,
kommen selbst die nicht mehr aus dem Staunen heraus.#boone
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Theaterstück

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Eine sehr gute Sendung zum Thema Autismus
- mit Rückblick auch auf ältere Sendungen zum Thema. |
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Autismus bei Mädchen. Medienprojekt
Wuppertal mit dem kurzen Film "Unerkannt verkannt" über
die Sichtweise einer Asperger-Autistin auf die Welt |
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Ben X –
Spielfilm
Sie möchten wissen, wie viele Asperger-Autisten fühlen,
wie sie die Welt wahrnehmen? Dies ist ein perfekter Film dafür.
Sehr gut gemacht, nicht umsonst hat der Film zahlreiche Preise erhalten.
Ein spannender Film, der vor allem vom Mobbing eines Autisten in der
Schule berichtet. Spannend nicht wegen des Mobbings – das ist
schrecklich – sondern wegen der Geschichte drum herum, die sich
wie ein Kriminalfall erst am Ende auflöst.
Die Verbindung mit dem Computerspiel macht die Bilder sehr eingängig
und überraschend – eine tolle Idee.
Und auch die Verzweiflung der Eltern wird sehr gut in Szene gesetzt
– und was sie tun. Lassen Sie sich überraschen –
toller Film nach einer wahren Geschichte.#benxfilm |
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Mary &
Max
Was für ein Film! Kommt daher mit Stop-Motion-Technik und Knetfiguren,
scheinbar wie ein unschuldiger Kinderfilm. Tatsächlich geht es
zum einen um die kaputte Familie von Mary, deren Mutter die Geburtstagstorte
auch schon mal mit einer Kippe verziert, Sherry-Tee trinkt und im
Supermarkt „Sachen ausleiht“. Zum anderen um ihren Brieffreund
Max, dem sie all ihre Fragen stellt – und ihn damit regelmäßig
ungewollt in den Nervenzusammenbruch treibt. Er hat das Asperger-Syndrom
und findet endlich in ihr eine Freundin. Allerdings bleibt die Brieffreundschaft
kompliziert in den Auswirkungen für den jeweils anderen.
Ein mehrfach preisgekrönter Film, der manchmal komisch ist, dramatisch,
politisch, tragisch und in jedem Fall faszinierend bleibt –
bis zur letzten Minute.#marymax
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Schreibworkshop gestützte
Kommunikation
Gestützte Kommunikation (FC) hat für Außenstehende
oftmals etwas Geheimnisvolles. Nicht sprechende Autisten schreiben
mit unterschiedlich intensiver Unterstützung auf Computer, Tablet
oder Buchstabenbrett. Auf diesem Wege können sie sich mitteilen,
ihre Bedürfnisse und Gedanken mit Angehörigen austauschen.
Dieser Film berichtet über einen Schreibworkshop mit gestützten
Autisten verschiedener Altersgruppen. Die Entstehung wird gefilmt
und die beeindruckenden Ergebnisse in Szene gesetzt. Darüber
hinaus werden die Lebensgeschichten der Autisten und zum Teil auch
deren Lebensumstände geschildert.
Die DVD (50 Minuten) des Workshops enthält im Booklet außerdem
alle erarbeiteten Geschichten, Gedichte und Erzählungen.
Zu beziehen ist die DVD über www.fiam-ev.de
für 8 € inkl. Porto |
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Autisten als Arbeitnehmer. Sehr guter
Kurzfilm bei SpiegelOnline |
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Ein Bollywood-Film
zum Thema Autismus, geht das? Der Plot ist einigermaßen absurd,
aber auch eine interessante Idee: Ein Asperger-Autist kommt in die
USA, heiratet und bekommt nach einigem Drama die Aufgabe, dem Präsidenten
zu sagen, dass er kein Terrorist ist. Dazwischen liegen viel Emotionen,
schöne Bilder und ungewöhnliche Geschichten. Der 11. September
und die Islam-Phobie der Amerikaner spielen dabei eine zentrale
Rolle.
Der Star von Bollywood, Shah Rukh Khan, spielt
den Autisten etwas übertrieben, aber in vielen Details muss
man sagen, dass dort fachkundige Berater am Werk waren. Muss man
den Film gesehen haben? Naja, nicht wirklich. Der Film hat viele
Preise bekommen und ist einer der bekanntesten Filme Indiens im
Ausland geworden, was für seine Qualität spricht. Auf
die besondere Art eines indischen Films muss man sich einlassen
und mit überraschenden, sehr emotionalen Wendungen rechnen.#khan
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Filme über
Rex (Englisch):
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Catching Up With Rex Rückblick mit 60 Minutes-Material
Das
Buch
Rex Stiftung für Musiktherapie blinder oder autistischer Menschen
in Südkalifornien:
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Autismusbegleithund: Filmbeitrag
(meist hochdeutsch) unten auf der Seite. |
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Der kalte Himmel: Historischer
TV-Zweiteiler um den Kampf einer Mutter um ihr autistisches Kind in
den Sechzigerjahren. Trailer |
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Adam: Der scheue Adam
beschäftigt sich am liebsten mit den Geheimnissen des Universums.
Auf der Erde wird er jedoch jeden Tag mit vielen Rätseln konfrontiert,
denn er leidet am Asperger-Syndrom und kann die Emotionen und Handlungen
seiner Mitmenschen nicht verstehen. Wie ein Meteorit schlägt
da seine neue Nachbarin in sein Universum ein. Trailer |
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Rain Man:
Wer kennt ihn nicht. Muss man mal gesehen haben. Grandiose Schauspieler.
Der Autohändler-Yuppie Charlie Babbit erfährt nach dem
Tod des ungeliebten Vaters von der Existenz eines Bruders namens
Raymond, der als Alleinerbe des Familienvermögens eingesetzt
wurde. Raymond ist Autist und lebt in einem Heim für Behinderte.
Mit dem Plan, seinen Erbteil von den Anwälten zu erpressen,
entführt Charlie den Bruder und flüchtet mit ihm auf dem
Highway durch die Staaten.
Natürlich sind nicht alle Autisten so, es sind sogar die allerwenigsten.
Aber dieser Film hat das Thema Autismus nachhaltig in die öffentliche
Wahrnehmung gebracht. Das macht ihn so wertvoll. Und gut ist er
natürlich auch.
Den gezeigten Autisten gibt es übrigens wirklich, aber nicht
diese Geschichte. Dazu mal nach Kim Peek googlen.#rain
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Snow Cake: Kann
man sich mal anschauen, auch wenn er etwas sehr "amerikanisch"
ist. Alex nimmt eine Anhalterin mit und wird kurz darauf in einen
Autounfall verwickelt, bei dem die junge Frau stirbt. Geschockt
macht Alex sich zur Mutter des Mädchens auf, um ihr die Nachricht
zu überbringen. Da der nächste Schock: Linda leidet an
Autismus. Alex zieht kurzfristig bei ihr ein, hilft bei den Beerdigungsvorbereitungen
und lernt die attraktive Nachbarin Maggie kennen. Das ruft den eifersüchtigen
Polizisten Clyde auf den Plan, der beginnt, in Alex' Vergangenheit
zu forschen. Trailer
#snow
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"Expedition ins Gehirn - Eine
Reise in die mysteriöse Welt der Superbegabten" Sie rechnen
die dreiunddreißigste Potenz einer zweistelligen Zahl sekundenschnell
im Kopf aus, speichern Tausende von Büchern in ihrem Gehirn oder
zeichnen Stadtpanoramen aus dem Gedächtnis: die Superbegabten,
die sogenannten Savants. Gibt es auch alles
bei youtube |
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Mozart und der Wal: Mozart
and the whale
In einer amerikanischen Großstadt gründet ein junger
Autist eine Selbsthilfegruppe für Autisten. Als Isabelle auftaucht,
verlieben beide sich und das bringt deren Leben ziemlich durcheinander.
Jeder mit dramaturgisch-autismusspezifischen Verhaltensbesonderheiten,
die sie gegenseitig nicht immer verstehen. Daher kommt es auch unter
Autisten zu Missverständnissen, Zerwürfnissen und Dramen.
Das Buch fußt auf einem biografischen Roman, trotzdem wird
zu Beginn darauf hingewiesen, dass es sich um einen fiktiven Film
handelt. Der Drehbuchautor hat übrigens auch das Drehbuch zu
„Rain Man“ geschrieben.
Die Idee des Films ist durchaus gut, auch die Schauspieler spielen
überzeugend. Manchmal werden autistische Auffälligkeiten
zu stark überzeichnet, aber das muss im Film so sein. Insofern
ein durchaus sehenswerter Film. Und der Filmtitel erklärt sich
auch ziemlich schnell… #mozart
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Temple Grandin: Leider nur auf
Englisch, aber manchmal im deutschen Fernsehen auch synchronisiert
zu sehen. Ganz toller Film über eine ganz beeindruckende Persönlichkeit.
Neben der klugen und spannenden Erzählweise, sind es die Bilder
und kleinen Animationen, die dem Zuschauer veranschaulichen wie
bildlich manche autistische Menschen viele Dinge sehen. Clare Danes
Darstellung von Temple Grandin ist ebenfalls höchst überzeugend.
Trailer
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Autismus im Film: Eine interessante
Liste bei Moviepilot mit bisher 36 Einträgen |
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Aktuelle
eBooks











































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